Sachsen, Konventionstaler 1763, Kurfürst Friedrich Christian - Silber

1763 wird Friedrich Christian Kurfürst von Sachsen. Eine kleine Sensation, denn der neue Herrscher leidet bereits seit seiner Kindheit unter einer Wirbelsäulenfehlstellung. Die Folge: Eine Lähmung der Füße, weshalb er schon früh auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Ohne Hilfe stehen oder laufen ist unmöglich, selbst einfache Tätigkeiten wie essen oder ankleiden werden zur Herausforderung. Alles in allem keine guten Voraussetzungen für den Titel des Kurfürsten. Das sieht auch seine Mutter so und versucht wiederholt ihren Sohn zu einem Thronverzicht zugunsten seiner jüngeren Brüder zu bewegen. Friedrich Christian jedoch bleibt hart, seinen Erbanspruch wird er für eine geistliche Laufbahn nicht aufgeben. Stattdessen heiratet er und zeugt neun Kinder.

Bereits als Kurprinz beschäftigt sich Friedrich Christian mit dem Verhältnis von Untertanen zum Fürsten. Er ist offen für die Ideen der Aufklärung und geht trotz seiner körperlichen Einschränkungen auf eine zweijährige Italienreise. Zwecke der Reise ist seine Schwester Maria Amalia zu ihrer Hochzeit nach Neapel zu begleiten. Netter Nebeneffekt: Der Prinz kann in diversen Kurbädern seine Gesundheit stärken.

Im Siebenjährigen Krieg flieht Friedrich Christian mit seiner Familie nach München zu seinem Schwager, wo ihm Asyl gewährt wird. Zwei Jahre gastiert er in Bayern, dann geht es zurück nach Sachsen. Inzwischen ist das trotz Misswirtschaft des Vaters und des Premierministers wohlhabende Sachsen durch den Krieg ruiniert. Friedrich Christian will etwas dagegen unternehmen und gründet noch als Kurprinz eine Restaurationskommission. Die erarbeiteten Vorschläge werden allerdings erst in den Folgejahren umgesetzt.

Schließlich stirbt sein Vater im Oktober 1763, Friedrich Christian wird Kurfürst. Zu seinen ersten Handlungen zählt die Entlassung des äußert umstrittenen Premierministers, welcher sowohl für das Verschulden des Krieges als auch für die katastrophale Finanzpolitik mitverantwortlich ist. Die Staatsfinanzen beginnt er neu zu ordnen und stößt viele Reformen an. Doch seine Herrschaft ist nur von kurzer Dauer: Nach gerade einmal 74 Tagen als Kurfürst stirbt Friedrich Christian.

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