Sachsen-Gotha-Altenburg, Konventionsspeciestaler 1775, Herzog Ernst Ludwig - Silber

1756 stirbt der Erbe des Hauses Sachsen-Gotha-Altenburg urplötzlich im Alter von 21 Jahren. Dadurch rückt sein jüngerer Bruder Ernst Ludwig in den Fokus der Öffentlichkeit. In den Folgejahren wird der neue Erbprinz akribisch auf seine künftige Rolle vorbereitet. Ernst Ludwig erhält Unterricht in literarischen, wissenschaftlichen und kameralischen Bereichen. Zudem unternimmt er viele Bildungsreisen und lernt diverse Persönlichkeiten der Politik, Kunst und Wissenschaft kennen.

Nach seinem Regierungsantritt entwickelt der frischgebackene Herzog in zielstrebiges Regime. Er fördert Bildungswesen, Wirtschaft, Theater, Bibliotheken und Naturwissenschaften. Sein Ziel: Sein Land soll in Thüringen die Spitzenstellung unter den sächsischen Herzogtümern einnehmen, was ihm gelingt. Privat begeistert sich Ernst Ludwig für die Astronomie. Auf sein Bestreben geht die Sternwarte Gotha zurück, welche sich zu einem europäischen Zentrum für Astronomie entwickelt.

Im Zuge der französischen Revolution will Ernst Ludwig abdanken. Alles ist vorbereitet in den USA wurde ein Stück Land für den Herzog gekauft, worauf mittlerweile ein Landhaus steht. Er sitzt quasi auf gepackten Koffern und bleibt letztendlich doch in Gotha. Nach seinem Tod wird er wunschgemäß ohne großen Aufwand bestattet, nicht einmal einen Grabstein oder ein Denkmal möchte er. Die seine gegründete Sternwarte soll an ihn erinnern.

Die angebotene Münze zählt zu dem letzten Typ von Talern, die noch in der "Alten Münze" in Gotha geprägt wurde. 1776 stellte die Gothaer Münze nach 125-jähriger Tätigkeit den Betrieb ein. Zur Schließung kam es wohl, weil stets genügend Münzen im Herzogtum zirkulierten und sich der Erhalt einer Münzstätte schlicht nicht mehr rentierte.

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