Oldenburg, 2 Mark 1891 (Jaeger 193), Großherzog Nicolaus Friedrich Peter, NGC AU58 - Silber

„Den dänischen Königsthron nehme ich, aber zu meinen Bedingungen“, erklärt Nicolaus Friedrich Peter 1850 den verdutzten Gesandten. Das haben sie ja noch nie erlebt! Doch sie hören sich die Voraussetzungen an, unter denen der nächste Großherzog von Oldenburg bereit wäre, König von Dänemark zu werden. Dabei wird ihm die Königswürde nur auf Anraten des russischen Zaren angeboten, Dänemark hofft durch das Einsetzen eines deutschen Prinzen die Schleswig-Holstein-Frage zu entschärfen. Der amtierende Großherzog Paul August Friedrich greift das Angebot begeistert auf, bedeutete es doch mehr politische Macht und ein höheres Prestige. Sein Sohn dagegen schätzt die Gesamtsituation realistisch ein und möchte das Angebot ablehnen. Um sowohl Russland als auch Dänemark politisch nicht vor den Kopf zu stoßen, kommt Nicolaus Friedrich Peter eine Idee. Er stellt Forderungen für seinen Regierungsantritt, welche kaum erfüllbar sind. Der Plan geht auf, Dänemark und Russland ziehen das Angebot zurück. Stattdessen folgt er drei Jahre später als Großherzog von Oldenburg nach.

Das Kabinett und die Minister seines Vaters übernimmt Nicolaus Friedrich Peter einfach und führt so dessen politische Richtung weiter. Auch außenpolitisch macht er weiter, wo sein Vater aufgehört hat, Oldenburg nährt sich immer weiter an Preußen an. Nachdem der Zar von Russland 1864 alle gottorpschen Erbrechte auf ihn übertragen hat, erhebt der Großherzog Anspruch auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Zugegeben der Antrag ist umstritten ebenso wie die Begründung dafür. Das sieht auch der Deutsche Bundestag so und lehnt das Gesuch ab.

Die Anlehnung an Preußen erreicht 1866 ihren Höhepunkt. Als der Krieg ausbricht, ist Oldenburg dank eines Militärbündnisses 1867 der erste deutsche Bundesstaat, welcher verfassungsmäßig in den Norddeutschen Bund eingegliedert wird. Erst später wird sich Nicolaus Friedrich Peter gegen die dominante Stellung Preußens wenden. So lehnt er entschieden eine Einführung des demokratischen Wahlrechtes ab.

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