Königreich Preußen, Taler 1788 B (Breslau), König Friedrich Wilhelm II. - Silber
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1769 steht Friedrich Wilhelm II. erneut vor dem Traualtar. Wieder muss der preußische Thronfolger heiraten, erneut ist es eine Vernunftehe. Dabei möchte der Kronprinz, geprägt von der Zeit des Sturm und Drang, eine Liebesheirat. Doch im Gegensatz zu Friedrich Wilhelms erster Ehefrau kann sich die neue Gattin mit seinen Mätressen arrangieren. Trotzdem wird der spätere König zeitlebens keine richtige Verbindung zu seinen ehelich geborenen Kindern aufbauen können.
Friedrich Wilhelm II. ist ein Lebemann, grundverschieden von seinem Onkel Friedrich II., und setzt das Werk seines viel bekannteren Vorgängers nicht fort. Stattdessen wird er im Volk häufig Der dicke Lüderjahn (Taugenichts) genannt. Der neue König ist bei seinem Regierungsantritt sehr beliebt, was wohl auch mit der mangelnden Popularität seines Vorgängers liegt. Gegen Ende seines Lebens hatte der verstorbene König viel Unterstützung im Volk eingebüßt und sein Tod löste in Preußen keine große Trauer aus. Friedrich Wilhelm II. verlegt die Residenz von Sanssouci nach Berlin zurück und löst damit bei den Berlinern große Begeisterung aus. Er schafft eine verhasste Steuer ab, verteilte Orden, Auszeichnungen und Rangerhöhungen. Da er im Gegenzug allerdings neue Steuern erhebt, ist die anfängliche Popularität des Königs im Volk auch schnell wieder verflogen.
Zusätzlich reißen teure Bauvorhaben wie das Brandenburger Tor in Berlin ein Loch in die bei Amtsantritt gut gefüllt Staatskasse. Zudem fördert der Monarch, entgegen seinen Vorgängern, die Kunst. Dazu kommt, dass sein Onkel Friedrich Wilhelm II. nicht in die politischen Abläufe eingeführt hatte, weshalb dieser den Staat nicht wie jener von seinem Schreibtisch aus regieren kann. Im Gegensatz zur Überzeugung Friedrichs des Großen, jeder sollte nach seiner Fasson selig werden, bekennt sich Friedrich Wilhelm zur Reformation. Er sichert jedoch den anderen Konfessionen mit dem Religionsedikt vom 9. Juli 1788 freie Religionsausübung zu. Das Edikt löst heftige Debatten in Preußen aus, so dass er diesem das Zensuredikt vom 19. Dezember 1788 folgen lässt, in dem die persönlichen Freiheiten wieder eingeschränkt werden.
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Ausgabejahr: | 1788 |
Ausgabeland: | Königreich Preußen |
Avers: | Büste mit Harnisch und Ordensband |
Revers: | Gekrönter Adler auf Fahnen |
Durchmesser (mm): | 37.0 |
Erhaltung: | (ss) Sehr schön |
Material: | Silber |
Nominal: | Taler |
Prägezeitraum von: | 1788 |
Prägezeitraum bis: | 1791 |
Raugewicht (g): | 21,7 |
Veredelung: | ohne Veredelung |
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