„Hochbrück zu Grüntal“ Nord-Ostsee-Kanal-Gedenkprägung
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Wenn man sich die historischen Bilder der alten Grünentaler Brücke anschaut, kann man schon etwas wehmütig werden – vor allem, wenn man sie mit der heutigen Konstruktion vergleicht, nachdem die Brücke 1988 ersetzt werden musste. Zur Kaiserzeit hatte die Ästhetik von öffentlichen Bauten eine größere Wichtigkeit als heute. Der klassizistische Stil folgte einer universellen, harmonischen Architektur, die dem Auge des Betrachters guttut. Heute sind eher die funktionalen und ökonomischen Aspekte entscheidend. Das Ergebnis: nüchterne, kaum unterscheidbare 08/15-Bauten.
Die gusseiserne Bogenbrücke nannte sich damals „Hochbrücke zu Grünthal“ – man beachte die veränderte Schreibweise des Ortes seit der Kaiserzeit. Sie wurde innerhalb eines Jahres von 1891 bis 1892 von der Brückenbauanstalt in Gustavsburg gebaut und war damit auch die erste aller Brücken, die damals über dem Nord-Ostsee-Kanal errichtet wurden, der zu dieser Zeit noch mitten im Bau war.
Der Entwurf und die Architektur der Tortürme über den Widerlagern und der gemauerten Vorbrücken stammte von Hermann Eggert, Berlin. Mit einer Spannweite von 156,50 Metern konstruierte er eine der fünf größten Bogenbrücken der Welt zu dieser Zeit ! Um die einheitlich für alle Brücken des Kanals vorgeschriebene lichte Höhe von 42 Meter über dem höchsten Wasserspiegel zu erreichen und gleichzeitig gegen Rutschungen der Einschnitts-Böschungen gewappnet zu sein, wählte man einen relativ flachen Bogen, der sich an Widerlagern oberhalb der Böschungen abstützte. Diese waren als Tortürme ausgestaltet, da sie gleichzeitig als Auflager für die Fahrbahn dienten. Die zwischen den beiden Bögen eingehängte Fahrbahn hatte eine Breite von sechs Metern und wurde zunächst mit Holzbohlen ausgelegt. Fahrzeugverkehr spielte zur Zeit der Erbauung noch eine untergeordnete Rolle, wichtiger für die Konstruktion war die eingleisige Bahnverbindung zwischen Neumünster und Heide. Das Gleis verlief aus statischen Gründen in der Mitte der Fahrbahn. Kam ein Zug, schlossen sich beidseits der Hochbrücke die Schranken und der übrige Verkehr war gesperrt. Wege für Fußgänger und Radfahrer waren von vornherein mit eingeplant. So verlief der Fußweg rechts und links außerhalb der beiden Bögen.
Das Bauwerk der alten Grünentaler Hochbrücke war sehr aufwendig und musste in Stand gehalten werden. So suchte man jede Vereinfachung und riss die beiden imposanten Türme im Jahr 1935 ab. Mit zunehmendem Verkehr änderte sich aber die Standsicherheit. Deshalb musste man zwischen 1984 und 1986 parallel eine neue Brücke errichten. Diese Aktion nutzte man auch dafür, den Nord-Ostsee-Kanal an dieser Stelle zu verbreitern, da es sich mit nur 87 Metern Breite um eine der Engstellen des Kanals handelte. Kurze Zeit später wurde die alte Grünentaler Hochbrücke mit Hilfe von zwei Schwimmkränen demontiert und verschrottet. Einzig die Sockel blieben beidseits des Nord-Ostsee-Kanal erhalten und dienen seitdem als wunderbare Aussichtspunkte.
Auflagenhöhe: | 1000 |
Ausgabeanlass: | 125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal |
Ausgabejahr: | 2021 |
Ausgabeland: | Keine Angabe |
Revers: | Die Brustbilder der drei deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. im Lorbeerkranz. |
Randinschrift: | Keine |
Durchmesser (mm): | 40.0 |
Erhaltung: | (PP) Polierte Platte |
Feinheit: | (999) |
Material: | Silber |
Prägezeitraum von: | 2021 |
Prägezeitraum bis: | 2021 |
Raugewicht (g): | 40 |
Veredelung: | ohne Veredelung |