Bundesrepublik Deutschland, Silber-Gedenkprägung Nord-Ostsee-Kanal, Zur Ehr' der Kaiserlichen Marine
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Der Medailleur hat mit diesem Motiv „Kaiserliche Marine“ einer politischen Machtdemonstration ein Andenken gegeben.
Die Eröffnungsfeier war gewaltig. Der Kaiser hatte Staatsgäste samt Staatsjachten und Kriegsschiffen in die Kieler Förde geladen. Über 100 Jachten aus 15 Nationen waren anwesend. Das Deutsche Reich präsentierte seine Kriegsflotte vor den europäischen Konkurrenten, die ihm einen gleichberechtigten Platz an der Sonne in der Welt gewährten sollten. Auch der einstige und künftige Kriegsgegner Frankreich war präsent. Bereits im Vorfeld hatet sich ein diplomatisches Scharmützel zwischen beiden Ländern ereignet: Be der Feier in Kiel sollten nämlich auch die Kriegsschiffe „Wörth“ und „Weißenburg“ zugegen sein. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hatten die deutschen Truppen allerdings die Schlachten um die gleichnamigen elsässischen Gemeinden gegen die französische Armee gewonnen. Diese Schiffe nur nach Kiel zu senden wurde als Affront gegen den Nachbarn im Westen gesehen und so forderten die Franzosen, dass von der französischen Flotte immerhin die Schiffe „Jena“ und „Austerlitz“ zur Eröffnungsfeier geschickt würden.
Noch ein kurzer Exkurs zur Gründung der Kaiserlichen Marine:
Vor der Kaiserliche Marine gab es die Reichsflotte, die erste gesamtdeutsche Marine, sie wurde am 14. Juni 1848 von der Nationalversammlung in Frankfurt am Main gegründet. Sie sollte allgemein als deutsche Seestreitkraft deutsche Handelsschiffe beschützen und konkret im Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen Dänemark dienen.
In der kurzen Zeit 1848/49 gelang es, einen kleineren Bestand von Schiffen zu kaufen und umzurüsten. Im Krieg gegen Dänemark kam die Reichsflotte allerdings so gut wie gar nicht zum Einsatz. Die Reichsflotte war somit eine sinnlose Investition, die zudem auch – nach dem Kriegsende zwischen Deutschland und Dänemark eine weitere Verwendung fand. Die Flotte wurde 1852 vom Bundeskommissar Laurenz Hannibal Fischer erkauft. Erst mit der Reichsgründung 1871 wurde der Ruf nach einer Kaiserlichen Marine wieder laut, die 1872 gegründet wurde. Die Marine lag ausschließlich in der Zuständigkeit des Reichs, wobei der Oberbefehl dem Kaiser zustand (Art. 53). Ihr Aufbau geschah zunächst nur langsam. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty’s Ship) – das Kürzel S.M.S. (für „Seiner Majestät Schiff“) vorangestellt.
Kaiserliche Marine war von 1872 bis 1918 die offizielle Bezeichnung der Seestreitkräfte des Deutschen Kaiserreiches. Ursprünglich war sie auf die Küstenverteidigung hin ausgerichtet. Ab etwa 1900 entwickelte sie sich zu einer der größten und modernsten Kriegsflotten der Welt, was durch imperiale Bestrebungen und die Marinebegeisterung des deutschen Kaisers Wilhelm II. begünstigt wurde. 1914 war die Kaiserliche Marine nach der Royal Navy und vor der United States Navy die zweitstärkste Marine der Welt. Diese enorme Aufrüstung forderte Großbritannien als führende Seemacht heraus und führte zum Deutsch-Britischen Flottenwettrüsten. Es trug zum Beginn des Ersten Weltkriegs bei.
Dass die Flotte weitgehend wirkungslos blieb, war vor allem der geopolitischen Lage der deutschen Küsten und dem Fehlen großer überseeischer Flottenstützpunkte geschuldet. Im Weltkrieg spielten die deutschen Überwasserkräfte daher keine große Rolle. Lediglich in der Skagerrakschlacht 1916 kam es zu einem großen Schlagabtausch mit der Royal Navy, der in einem strategischen Patt endete. Die U-Boot-Kriegführung hingegen fügte der britischen Handelsmarine schweren Schaden zu, begünstigte aber durch ihre rücksichtslose Führung den Kriegseintritt der USA auf Seiten der Gegner Deutschlands.
In der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 1918 kam es, ausgelöst durch den Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918, an Bord von drei Schiffen zur Verweigerung des Befehls, den Anker zu lichten und auf zwei Schlachtschiffen zu offener Meuterei. Der Kieler Matrosenaufstand gilt als Auslöser der Novemberrevolution und des Endes der Monarchie in Deutschland.
Auflagenhöhe: | 1000 |
Ausgabeanlass: | 125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal |
Ausgabejahr: | 2021 |
Ausgabeland: | Bundesrepublik Deutschland |
Revers: | Die Brustbilder der drei deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. im Lorbeerkranz. |
Randinschrift: | Keine |
Durchmesser (mm): | 40.0 |
Erhaltung: | (PP) Polierte Platte |
Feinheit: | (999) |
Material: | Silber |
Prägezeitraum von: | 2021 |
Prägezeitraum bis: | 2021 |
Raugewicht (g): | 40 |
Veredelung: | ohne Veredelung |