Bayern, Konventionstaler 1786 (PCGS AU-58), Kurfürst Karl Theodor - Silber
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Kurz vor Neujahr 1777 erreicht Karl Philipp Theodor eine bedeutende Nachricht: Kurfürst Max III. Joseph von Bayern ist gestorben. Nachfolger aufgrund von Kinderlosigkeit: Karl Theodor. Seit 1742 ist er schon Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz sowie Herzog von Jüdlich-Berg. Jetzt wird er auch noch Kurfürst von Bayern und damit „Herr der Sieben Länder“.
Der frisch gebackene Herrscher von Bayern bricht sofort auf nach München und verlegt 1778, wie in der Hausunion vorgesehen, seine Residenz von Mannheim dorthin. Der neue Doppelstaat wird fortan „Pfalz-Baiern“ genannt und ist zum damaligen Zeitpunkt der drittgrößte Länderkomplex des Reiches. In den nächsten Jahren versucht Karl Theodor ganz Bayern gegen die Österreichischen Niederlande zu tauschen. Ein Vorgehen, was bei der bayerischen Bevölkerung nicht gut ankommt. Das Tauschvorhaben scheitert, auch an dem Widerstand Friedrichs II. Allerdings wird nun seine Regierung in Bayern bedeutsam, da die Vergrößerung des Territoriums auch eine Erhöhung der Schuldenlast mit sich bringt. Karl Theodor versucht zwar, diese abzutragen und die Finanzen Bayerns zu sanieren, allerdings kommt dem Kurfürsten immer wieder seine Verschwendungssucht in die Quere. Auch die Verwicklung in die französischen Revolutionskriege trägt weiter zur Verschuldung Bayerns bei.
Trotzdem hat Karl Theodors Regierungszeit eine enorme Bedeutung für die kulturelle, ökonomische und infrastrukturelle Entwicklung des süddeutschen Raumes in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Als aufgeklärter Landesherr vollzieht er zahlreiche Reformen und betätigt sich als Mäzen. So zählt auch der Philosoph und Schriftsteller Voltaire zu seinen Gästen. Der Kurfürst wird gerühmt für seine intellektuelle Neugierde und Toleranz, seine Bildung und seinen Kunstgeschmack. Wissenschaft und Kunst fördert Karl Theodor weit über das übliche Maß hinaus. So lässt er Johann Stamitz als „Instrumental-Musicdirektor“ die Hofkapelle reformieren. Sie wird zu einem Elite-Ensemble, das herausragende Instrumentalisten und exzellente Sängerinnen und Sänger aus ganz Europa vereinigt. Mehr noch: Die Hofkapelle wird zum Wegbereiter der europäischen Klassik und weltweit bekannt als sog. „Mannheimer Schule“. Auch die Wissenschaft fördert der Fürst. So gründet er 1763 die Mannheimer Akademie der Wissenschaften, an dieser 1780 mit der Societas Meteorologica Palatina die erste international tätige meteorologische Gesellschaft folgt.
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Ausgabeland: | Keine Angabe |
Avers: | Büste Karl Theodors r. |
Revers: | Wappen |
Durchmesser (mm): | 40.0 |
Erhaltung: | (vz+/st) |
Material: | Silber |
Nominal: | Taler |
Prägestätte: | (0) |
Prägezeitraum von: | 1778 |
Prägezeitraum bis: | 1795 |
Raugewicht (g): | 28,0 |
Veredelung: | ohne Veredelung |
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