Baden, Gedenkgulden 1863, Großherzog Friedrich I. - Silber

Am 18. Januar 1871 wird Wilhelm I. zum Kaiser proklamiert. Die Ehre das erste Hoch sprechen zu dürfen gebührt ihm: Friedrich I. von Baden. Der Großherzog ist Anhänger der Idee einer deutschen Einheit unter preußischer Führung. Dies beschert ihm eine Einladung zur Kaiserproklamation nach Versailles.

Dabei ist Friedrich nur der drittgeborene Sohn seiner Eltern, sollte also niemals Großherzog werden. Da allerdings sein ältester Bruder direkt nach der Geburt stirbt, rückt er auf Platz zwei der Erbfolge. Bald schon wird klar: Auch Friedrichs anderer Bruder ist unheilbar krank, er ist also regierungsunfähig. Als Friedrich 1856 die Nachfolge seines Bruders antritt ist das der Startschuss für eine ganze Reihe von Reformen. Er ist ein Verfechter der konstitutionellen Monarchie, so wird 1860 das öffentliche Schulwesen der staatlichen Kontrolle unterstellt. 1869 wird in Baden die bürgerliche Eheschließung wieder eingeführt, ab 1904 gilt in der Zweiten Kammer des Badischen Landtages das direkte und geheime Wahlrecht. Es ist auch Friedrich I., der die Wasserwege und das Eisenbahnnetz entsprechend ausbauen lässt und damit Mannheim zu einem Zentrum der Industrie macht. Damit schafft der Herrscher die Grundlage für den wirtschaftlichen Wohlstandes im Südwesten Deutschlands.

Der neue Reichtum zeigt sich überall. So wird der angebotene Gedenkgulden anlässlich des Badischen Landesschießens in Mannheim geprägt. Die Idee dazu stammt von Eduard Traumann, einem ortsansässigen Tabakfabrikanten. Nebenbei fördert Friedrich auch den Kunstbereich, die heutige Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe geht auf seine Initiative zurück.

Und für alle Schweden-Fans: Seine Tochter Viktoria heiratet 1881 Gustav V. von Schweden. Die heutige Kronprinzessin Viktoria ist nach ihr benannt.

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