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Über 1.000 Jahre deutsche Münzgeschichte
Die Geschichte der deutschen Münzen reicht weit zurück und umfasst eine große Vielfalt an Epochen und Prägungen – sie ist untrennbar mit der Entwicklung unserer Nation verbunden. Die Münzen Deutschlands sind nicht nur wertvolle Schätze aus vergangenen Zeiten, sondern auch geprägte Zeitzeugen. Es gibt kaum eine spannendere und authentischere Möglichkeit, Geschichte zu erleben: Von den historischen Münzen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation (HRR) über das Deutsche Kaiserreich bis zum Sammelgebiet „Bundesrepublik Deutschland“ mit der D-Mark und den neuesten Euro-Münzen bildet die deutsche Münzgeschichte eines der umfangreichsten Sammelgebiete weltweit.
Bei uns finden Sie eine breite Palette an deutschen Münzen, angefangen bei den begehrten antiken Römischen Münzen, die sowohl von Sammlern als auch von Historikern geschätzt werden. Diese Münzen erzählen Geschichten von den römischen Eroberungen und dem Einfluss, den das antike Rom auf das deutsche Gebiet hatte.
Auch das Mittelalter hat seine Spuren hinterlassen. Vom Hochmittelalter mit den Münzen der deutschen Kaiser bis hin zu den Münzen der Hansestädte – es gibt viele verschiedene Prägungen, die als historische Zeugnisse dienen.
Die Neuzeit wird durch eine Vielzahl von Münzen aus dem 18. und 19. Jahrhundert repräsentiert. Hier findet man Münzen aus der Zeit des Königreichs Preußen, des deutschen Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Jede Münze erzählt ihre eigene Geschichte und spiegelt die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der damaligen Zeit wider.
Natürlich bieten wir auch eine große Auswahl an modernen deutschen Münzen an. Von den Euro-Münzen, die seit 2002 in Umlauf sind, bis hin zu Gedenkmünzen, die zu besonderen Anlässen herausgegeben werden – das Sammelgebiet der deutschen Münzen bietet unendlich viele Möglichkeiten.
Einen wunderbaren Überblick bietet dazu vor allem der Jaeger-Katalog, der alle Deutschen Münzen seit 1871 katalogisiert.
Münzen im Frühmittelalter
Im Frühmittelalter bestimmt Kaiser Karl der Große (*um 747/748, †814) den Denarius bzw. Denar (= Pfennig), der bereits seit dem 7. Jh. geprägt wurde und die älteste deutsche Münze darstellt, als Nominalwert. Für die Gestaltung der Denare bilden Römische Münzen das Leitbild.
Mit der Krönung Otto I. zum Römisch-Deutschen Kaiser im Jahr 962 n.Chr. etabliert sich das Heilige Römische Reich, unter dem zahlreiche Herzogtümer, Grafschaften und Königreiche stehen. Im Laufe der Regierungszeit Friedrichs II. (1220-1250), Enkel des wohl bekanntesten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Friedrich I. Barbarossa (1155-1190), nimmt die Regionalisierung im Heiligen Römischen Reich mehr und mehr zu und führt im deutschsprachigen Raum zu einer beeindruckenden Anzahl von zeitweise mehr als 400 Münzstätten. So kommt es zur Ausprägung einer Vielzahl regionaler Pfennige mit unterschiedlichen Münzbildern. Seit der Krönung Albrecht II. im Jahr 1438 werden die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches überwiegend durch das Habsburger Haus gestellt. Die Münzbilder zeigen auf der Vorderseite das Porträt des Herrschers, während üppige Wappendarstellungen die Rückseite zieren.
Deutsches Kaiserreich 1871, Weimarer Republik, Drittes Reich, BRD, DDR
Die bis dahin entstandene, facettenreiche Münzlandschaft findet mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 ihr Ende. Durch Kaiser Wilhelm I. (1871-1888) wird im Jahr 1876 die Währung „Mark“ im gesamten Reichsgebiet eingeführt. Auch ist festgelegt, wie die Münzbilder gestaltet sein müssen. Somit wird auf der Vorderseite der Landesherr oder das Wappen der freien Städte, wie Hamburg, Bremen und Lübeck, abgebildet. Auf der Wertseite hingegen ist es nur erlaubt, den Reichsadler mit der Kette des schwarzen Adlerordens und dem Brustschild abzubilden.
Im Gegensatz dazu, bedient sich die nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches 1918 entstehende Weimarer Republik vieler Motive der deutschen Geschichte, Kultur, Dichter und Künstler, wie z. B. Goethe und Dürer. Auch das Dritte Reich startet 1933/34 mit eindrucksvollen Motiven, wie Luther und Schiller. Danach jedoch wird es recht eintönig und ärmlich. Eine große Renaissance erlebt die Gestaltung von Münzbildern nach Beendigung des Dritten Reiches in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Durch die Wiederbelebung vielseitiger Motive kommen Jahr für Jahr interessante Gedenkmünzen zur Ausgabe, die dem Sammler im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Reise durch die deutsche Kultur, Dichter, Denker, Forscher und Persönlichkeiten der politischen Führung einladen.
Wertsteigerung von Münzen
Die im 20. Jahrhundert geprägten Münzen haben sich im Laufe der Zeit für Münzsammler zu einem großartigen Wertspeicher entwickelt. So kostete am Ende der 50er Jahre ein 5 DM Stück Goethe 1932 gerade einmal 13,50 DM. Der heutige Wert beträgt 3.000,- € und mehr. 5 DM Germanisches Museum 1952 wurde für 5,- DM ausgegeben und hat heute einen Wert von 500,- bis 600.- €. Während 1 DM Gold 2001, die Abschiedsprägung der Deutschen Bundesbank, zu Beginn 190,- DM kostete, liegt der Wert heute bei 800,- €. Nicht zuletzt seien die auf das 60-jährige Regierungsjubiläum des österreichischen Kaisers Franz Josef I. geprägten 100 Kronen 1908 genannt, die in den 80er Jahren knapp 500,- DM kosteten und deren Wert im Jahr 2023 bei 10.000,- € und mehr liegt. Ein Prachtexemplar dieser Münze wurde 2023 in Fernost für über $ 80.000 verkauft.