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Schilling, Florin und Crown – das Geheimnis hinter den krummen Währungseinheiten

Wer Weltmünzen sammelt, ist bestimmt schon einmal über merkwürdig klingende Nominale wie Schilling, Florin oder Crown gestolpert, die auf älteren Münzen aus Commonwealth-Staaten wie Australien, Südafrika oder Neuseeland zu finden sind. Dieses System passt so gar nicht zum heutigen Währungssystem, das in diesen Ländern inzwischen etabliert wurde. Und es ist aus heutiger Sicht auch schwer verständlich: Ein britisches Pfund ergibt hundert Pence – soweit alles klar. Warum hatte man also im vergangenen Jahrhundert noch 1 Pfund in 20 Schilling(s) und 1 Schilling in 12 Pence umgerechnet?

Was heutzutage kurios anmutet, war lange Zeit der Standard in vielen Ländern rund um den Globus: Das britische vordezimale Währungssystem wurde in vielen ehemaligen Kolonien angewendet. Dieses System ist historisch gewachsen und geht bis ins Mittelalter zurück. Und es war keinesfalls eine Laune von kreativen Mathematikern, sondern hatte praktische Vorteile. Es war flexibel in der Teilbarkeit, weil die Zahl 240 (also die Anzahl Pence in einem Pfund) viele Teiler hat. Das heißt: Man konnte sehr einfach Preise aufteilen – zum Beispiel unter mehreren Personen oder in Bruchteilen von Gütern. Das war im Marktleben oder bei Löhnen praktisch.

Außerdem wurden früher viele Waren in Dutzenden (12) und Schock (60) gerechnet – auch bei Maßen, Gewichten und Mengen (z. B. Eier, Stoffballen, Getreide). Das Währungssystem passte gut zu dieser Gewohnheit. 1 Schilling bestand aus 12 Pence, also einem Dutzend. Dadurch konnten Preise und Werte einfach auf andere Maße übertragen werden. Und nicht zuletzt hatten sich über Jahrhunderte die Preise und Werte in der Wahrnehmung der Menschen festgesetzt. Sie wussten intuitiv, was z. B. ein „Florin“ oder ein „Half Crown“ wert waren – ähnlich wie wir heute bei „10 Euro“ ungefähr wissen, was man dafür bekommt (wenn nicht gerade die Inflation wieder gestiegen ist).

Bis zur Umstellung auf das Dezimalsystem war das britische Währungssystem nicht auf dem heute geläufigen Zehnersystem aufgebaut, sondern auf Zwölfer- und Zwanzigerteilungen. Zusätzlich gab es Zwischenwerte mit traditionellen Namen: 5 Schilling entsprachen 1 Crown, 2 Schilling ergaben 1 Florin und 1 Sixpence-Münze (wie der Name schon sagt) 6 Pence. Diese Begriffe stammen oft aus dem Lateinischen oder Französischen und spiegeln den historischen Einfluss verschiedener Epochen wider (z. B. „Florin“ aus Florenz, „Crown“ für die Krone).

Das britische System fand über die Jahrzehnte eine weite Verbreitung in den Commonwealth-Staaten: Als viele Länder wie Australien, Südafrika, Neuseeland, Kanada oder Jamaika britische Kolonien oder Dominions waren, übernahmen sie dieses komplizierte System. Somit findet man also nicht nur britische Schilling-Münzen, sondern auch welche aus Australien, Neuseeland oder Südafrika – jeweils mit prächtigen landestypischen Motiven.

Doch ab den Sechziger Jahren begann eine neue Zeitrechnung mit der Umstellung auf ein dezimales Währungssystem (also eine Hauptwährung mit 100 Untereinheiten). Südafrika führte 1961 den Rand ein, Australien im Jahr 1966 und Neuseeland ein Jahr später den Dollar. In Großbritannien kam es 1971 zum so genannten „Decimal Day“. Der Grund war einfach: Ein dezimales System ist viel einfacher zu verstehen und zu rechnen, besonders im Alltag und im internationalen Handel.

Das Sammelgebiet der Commonwealth-Münzen vor der Einführung der Dezimalisierung ist aus mehreren Gründen reizvoll – nicht nur wegen der historischen Bedeutung der Währungsumstellung. Die Münzen von damals enthielten fast ausnahmslos Silber und der Abschied von der prädezimalen Ära bedeutete auch einen Abschied von Silber als Material für Umlaufmünzen. Und die letzten Münzen der Commonwealth-Staaten vor dem Übergang zu einer eigenen Währung zählen zu den schönsten Prägungen des 20. Jahrhunderts – beispielsweise die schweren 5-Schilling-Münzen aus Südafrika mit dem Springbock oder eine Crown aus Neuseeland zum geplanten (und wegen seines Gesundheitszustand abgesagten) Staatsbesuch des Königs George VI. Auch die Fidschi-Inseln beteiligten sich am prädezimalen System, unter anderem mit kuriosen Lochmünzen.

Diese und viele andere Motive entführen Münzensammler unweigerlich in die Spätphase des britischen Empire und die kulturellen Eigenheiten der Commonwealth-Länder rund um den Globus – und auch wenn das „Predecimal“-System inzwischen nur noch eine Randnotiz in den Geschichtsbüchern ist, werden Numismatiker und Silber-Anleger in diesem Sammelgebiet viele Überraschungen erleben.

Welche prädezimalen Münzen aus dem Commonwealth faszinieren Sie besonders? Und finden Sie das alte Währungssystem charmant oder eher verwirrend? Teilen Sie Ihre Meinung gerne in den Kommentaren mit uns!

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